Projekt Zukunftshof Favoriten

Der Verein Stadtlandwirtschaft Favoriten schmiedet große Pläne für den ehemaligen Haschahof

Der 10. Bezirk, die drittgrößte Gemeinde Österreichs, ist einer der aufstrebendsten Bezirke Wiens. Im Zuge der stetig wachsenden Stadtbevölkerung und der immer knapper werdenden Grünflächen ist eine ökologische, wirtschaftliche und sozial nachhaltige Stadtplanung notwendig. Wien, als internationaler Vorreiter im sozialen Wohnbau, hat somit erneut die Chance, weltweit andere Städte mit einer zukunftsweisenden Stadtlandwirtschaft zu inspirieren. Rothneusiedl war bis ins 19. Jahrhundert ein Ort, der fast ausschließlich von der Landwirtschaft lebte. Die dazugehörigen Ackerflächen von über 100 Hektar sind gleichzeitig eines der letzten großen Stadterweiterungs-gebiete Wiens. Ausgehend von der Podiumsdiskussion um den ehemaligen Hascha-Hof mit dem Bezirksvorstand wurde der Verein „Zukunftshof-Favoriten“ gegründet.

 

Rothneusiedl das „essbare“ Stadt-Dorf  des dritten Jahrtausends

Ziel des Vereins ist es, ein interdisziplinäres Stadtlandwirtschaftskonzept für das Zielgebiet Rothneusiedl zu entwickeln. Der Zukunftshof Favoriten soll zeigen, wie in einem dicht bebauten Gebiet produktive Stadtlandwirtschaft betrieben werden kann. Dabei wird eine enge Partnerschaft mit den Universitäten wie der BOKU (Institute: Gartenbau, Landschaft, Raum und Nachhaltige Agrarsysteme) und der TU (Raumplanung und Architektur), Fachhochschulen, Magistraten (MA18, MA19, MA21, MA22 und MA49) und Organisationen (Vertical Farm Institut, Landwirtschaftskammer Wien, Senat der Wirtschaft, Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen) angestrebt. In jedem Grätzel soll es dezidierte Flächen für Stadtlandwirtschaft geben, die neben den wertvollen Böden auch Fassaden, Dächer, Terrassen und Indoor-Produktionen einschließen. Der neue Stadtteil soll die alten Identitäten -  Hascha-Hof und Oberlaaer Dorfleben, mit den neuen Vertical Farming und Urbanität zusammenbringen und eine transparente Verbindung von Produktion, Veredelung und Vermarktung herstellen. Der historisch wertvolle Hascha-Hof mit seiner Vielzahl an Gebäuden und Strukturen ist der perfekte Ort, um die „Essbare Stadt“ begreifbar zu machen.  Am Zukunftshof  sollen die landwirtschaftlichen Produkte direkt veredelt werden und im hofeigenen Restaurant angeboten werden. Ein regelmäßig stattfindender Markt schafft dabei Bewusstsein für produktive Stadtlandwirtschaft.

Ein zusätzlicher Fokus liegt auf Sozialprojekten wie Green-Care. Diese ermöglichen eine Vielzahl an Angeboten für junge und alte Menschen, Personen mit Einschränkungen, körperlichen und seelischen Belastungen. Im Zuge von Bildungsprogrammen, wie Schule am Bauernhof soll Kindern und Jugendlichen ganzheitliche Kreislaufwirtschaft nähergebracht werden - vom Bio Müll, über Kompostierung, Vertical Farming, Obst und Gemüsebau, Aquaponik, Pilzzucht, Insektenzucht, deren Verarbeitung, bis zum fertigen Gericht im Restaurant. Bevor in Rothneusiedl die Entwicklungs-planung beginnt, bietet sich nun die einmalige Chance, von Anfang an auch produktive landwirtschaftliche Elemente zu integrieren. Aus den gewonnenen Erfahrungen sollen praxisorientierte Leitfäden für die verschiedenen Stakeholder aus Politik, Wirtschaft, Planungs- und Baugruppen entwickelt werden. Diese können Leitbilder für neue Stadtteile, kooperative Planungsverfahren und Bauträgerwettbewerbe sein.

Der Zukunftshof Favoriten soll schon jetzt als Leuchtturmprojekt produktive Standlandwirtschaft für alle erlebbar machen.

     

Der Zukunftshof am Stadtrand ist öffentlich in nur 24 Minuten mit U1 und 67A vom Zentrum erreichbar.

Adresse: Rosiwalgasse 44, 1100 Wien Verein:  Stadtlandwirtschaft Favoriten                                        

Ansprechpartner: Andreas Gugumuck E-Mail:info@zukunftshof.at